Informations- und Kommunikationstechnologien bieten Regierungen und Verwaltungen neue Möglichkeiten schneller und besser mit den Bürgern zu kommunizieren. Viele Regierungen unternehmen große und aufwendige Aktivitäten sogenannte eGovernment-Dienste zu entwickeln. Die Benutzung solcher Dienste ist allerdings nach wie vor freiwillig. Die Bereitschaft der Bürger am eGovernment teilzunehmen ist also ein bedeutender Aspekt für seinen Erfolg. Die Benutzung solcher Internet-Dienste ist abhängig von Faktoren wie einfacher Handhabung, entsprechender Fähigkeiten und Fertigkeiten der Nutzer, Zugänglichkeit der Angebote sowie von der Beteiligung der Bürger.
In den meisten Ländern gibt es diverse benachteiligte Gruppen, die sich tendenziell nicht beteiligen können oder wollen. Dazu gehören häufig Senioren, Behinderte, Immigranten und sozial schwache Gruppen. Da vor allem die sog. sozial Schwachen keine Computer, bzw. keinen Internetzugang haben, ist ein relativ großer Teil der europäischen Bevölkerung vom Gebrauch internetbasierter eGovernment-Angebote ausgeschlossen. Die Anzahl und Qualität von eGovernment-Angeboten, insbesondere für sozial Schwache, variieren erheblich in Europa.

Das wesentliche des ELOST-Konsortiums ist die Bereitschaft zur Nutzung von eGovernment und bürgerlicher Beteiligung bei sozial schwachen Gruppen zu erhöhen. Zu diesem Zweck führen die Partner eine multinationale Studie zu den politischen Plänen und Strategien bezüglich der Einführung von eGovernment-Angeboten für sozial Schwache durch.
ELOST wird mit Hilfe von Umfragen, Interviews und Fokus-Gruppen die Einstellungen, Anforderungen und Bereitschaft sozial schwacher Gruppen zur Verwendung von eGovernment-Angeboten evaluieren. Eine Studie zur Zukunftseinschätzung wird das Potenzial aufkommender und zukünftiger Technologien auf diesem Gebiet untersuchen und die entsprechenden Anforderungen an diese Technologien bestimmen, die es in Zukunft in Forschung und Entwicklung zu bedenken gilt. Zusammen mit den Ergebnissen einer kulturübergreifenden Analyse gegen Ende der Projektlaufzeit werden die Erkenntnisse in Empfehlungen für die Entwicklung und Verbreitung effektiver und sozial gerechter eGovernment-Angebote in Europa eingehen.

Bereits während der Projektlaufzeit sollen alle ermittelten Ergebnisse in einem offenen, interaktiven Informationssystem publiziert werden, das vom Zentrum Technik und Gesellschaft entwickelt wird. Dieses bietet Entwicklern und Entscheidungsträgern im Bereich eGovernment neben Information auch Möglichkeiten zu Diskussion und Austausch mit anderen Experten in Europa.

Laufzeit: 01/2006-12/2007
Auftraggeber: EU Kommission, IST Programm. Specific support action (FP6-2004-IST-4)
Mitarbeiter*innen: Prof. Dr. Hans-Liudger Dienel (Projektleitung), Nicolas de Abreu Pereira
Projektpartner: TAU-ICTAF (Israel), ICCR (Österreich), CIR (Frankreich), IMI (Bulgarien), ZTG (Deutschland), UTA (Finland)