Abwanderung aus Ostdeutschen Städten – zumeist in den Westen – geschieht nicht immer freiwillig. Vielmehr resultiert sie oft aus einer Perspektivlosigkeit heraus. Der Wunsch, die Heimat nicht aus den Augen zu verlieren bleibt bestehen. In traditionellen Abwanderungsregionen in Europa spielt die Rückwanderung von Emigranten mittlerweile eine zentrale Rolle bei der Revitalisierung entleerter ländlicher Räume. Ihre Erfahrungen, Know-How und Kapital sind ein wichtiges Potenzial für die wirtschaftliche Belebung der Heimatregion. Die Bedeutung der Rückwanderung für Ostdeutschland ist noch kaum erkannt worden, obwohl sie schon jetzt einen hohen Anteil der Zuzüge in ostdeutsche Regionen ausmacht.

Im Rahmen einer Studie sollen die Chancen einer gezielten Förderung von Rückwanderung am Beispiel der Stadt Magdeburg untersucht werden. Ziel ist, einen auf andere Städte übertragbaren Maßnahmenkatalog für Heimatbindung, Rückwanderungs- und Zuzugsförderung zu entwickeln. Rückwanderung findet nur statt, wenn lebendige Beziehungen zur Heimat aufrecht erhalten werden. Abwanderer-Netzwerke sind die Voraussetzung dafür, produktive Austauschbeziehungen zu erhalten. Bei der Implementation der Modellmaßnahmen sollen sowohl öffentliche wie private Arbeitsgeber einbezogen und Institutionen beteiligt werden, in denen junge Menschen ihre Abwanderungsentscheidungen treffen, u.a. Schulen, Hochschulen, Sportvereine, Verbände. Das Projekt kann deshalb nicht nur Wege zeigen, die Rückkehr abgewanderter Menschen in ihre Heimatstadt zu ermöglichen, sondern es trägt auch zur positiven Veränderung des Images ostdeutscher Städte bei. Dies geschieht, indem Halte- bzw. Rückkehrfaktoren identifiziert und Ansätze zur Optimierung der Rückkehrsituation erarbeitet werden.

Laufzeit: 09/2005 – 11/2006
Auftraggeber: Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
Mitarbeiter*innen: Dr. Angela Jain, Jenny Schmithals

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