Die heute dominierenden Wahrnehmungen und Bilder der deutsch-deutschen Einheit sind von den erheblichen wirtschaftlichen, sozialen, politischen und Image-Problemen Ostdeutschlands gekennzeichnet. Da ist viel von Zurückbleiben, Brache, Randgebiet, Investitionsruinen oder Transfergesellschaft und undankbarer Abzockermentalität die Rede. Demgegenüber werden in der massenmedialen Öffentlichkeit die erfolgreichen wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungen, die Umbrucherfahrungen, Veränderungsbereitschaften und Innovationen im Osten unseres Landes kleingeredet, “übersehen” oder gänzlich verdrängt. Auf diese Weise werden anhaltend Chancen verbaut, die Probleme des Vereinigungsprozesses zukunftsorientiert anzupacken und mögliche Potenziale im Osten in den Blick zu nehmen.

Im Forschungsvorhaben wurden synoptisch angelegte Analysen der gegenwärtig dominierenden Diskurse der Wahrnehmung und Bewertung der deutschen Einheit im Inland (Deutschland als Ganzes) und im Ausland durchgeführt und zu “Bildern” zur deutschen Einheit verdichtet, die online gestellt wurden und damit die Möglichkeit der Kommentierung und Diskussion eröffneten. Es folgten analytisch fundierte Zusammenstellungen von wichtigen Themen zur deutschen Einheit und zum Aufbau Ost. Drittens erarbeitete das Projekt geeignete öffentlichkeitswirksame Formate für die öffentlichkeitswirksame Diskussion der Themen.

Laufzeit: 10/2008 – 02/2009
Auftraggeber: Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
Mitarbeiter*inenn: Dr. Birgit Böhm, Prof. Dr. Hans-Liudger Dienel, Sören Marotz
Projektpartner:
Innovationsverbund Ostdeutschland
BISS – Brandenburg-Berliner Institut für Sozialwissenschaftliche Studien e.V.
SFZ -Sozialwissenschaftliches Forschungszentrum Berlin-Brandenburg
ZTG – Zentrum für Technik und Gesellschaft an der Technischen Universität Berlin
ZSH – Zentrum für Sozialforschung Halle e.V an der MLU Halle

Die Publikation zum Projekt Diskurse der deutschen Einheit kann extern erworben werden.