Mit dem Thüringer Seniorenmitwirkungsgesetz ist im Jahr 2012 eine gesetzliche Grundlage geschaffen worden, um flächendeckend eine Infrastruktur aufzubauen, die die Interessen von Seniorinnen und Senioren vertreten kann. nexus führt eine wissenschaftliche Evaluation des Gesetzes durch, die dessen Umsetzung und Wirksamkeit untersucht. Mit der Untersuchung soll geklärt werden, inwieweit und auch wo sich Seniorenbeiräte neu gebildet und Seniorenbeauftragte eingesetzt worden sind und welche Unterstützung sie von den Landkreisen, Städten und Gemeinden erhalten.

Um die Fragestellungen der Evaluation adäquat bearbeiten zu können, wird mit einem Mix aus quantitativen und qualitativen Methoden gearbeitet. Dabei ist insbesondere bei den qualitativen Erhebungen ein partizipatorisches Grundverständnis von Evaluation zu betonen, demzufolge die verschiedenen Akteurs-Gruppen mit ihren Sichtweisen und Bewertungen Einfluss auf die Ausgestaltung und Fortentwicklung nehmen können (Participatory Impact). Durch diesen Methoden-Mix und den Vergleich mit anderen Seniorenmitwirkungsgesetzen soll das Optimierungspotenzial des Thüringer Seniorenmitwirkungsgesetzes identifiziert und daraus Empfehlungen für die Novellierung des Gesetzes abgeleitet werden. Darüber hinaus soll auch die Zuordnung der Geschäftsstelle des Landesseniorenrates überprüft werden.

Den Schwerpunkt der Arbeiten bilden qualitative Interviews mit Vertreter*innen verschiedener Akteursgruppen. Sie werden als leitfadengestützte Experteninterviews geführt. Dazu wird der Leitfaden an die spezifischen Beiträge, die die Interviewpartner*innen zum Verständnis und zur Einordnung des Thüringer Seniorenmitwirkungsgesetzes liefern können, angepasst. Die Interviews werden aufgezeichnet und anschließend in einem ausführlichen Protokoll verschriftet und der computergestützten qualitativen Datenanalyse zugänglich gemacht. Die Auswertung erfolgt als qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring.

Laufzeit: 03/2017 – 07/2017
Auftraggeber: Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie
Mitarbeiter*in: Dr. Christine von Blanckenburg