Ein zentrales Problem der Nachhaltigkeits- wie auch der Klimafolgenforschung ist der Transfer von Forschungsergebnissen und wissenschaftlichen Erkenntnissen in die Praxis. So ist mittlerweile viel Wissen über Zusammenhänge und mögliche Auswirkungen des menschlichen Handelns vorhanden, doch führt dieses Wissen nicht automatisch zum Umdenken bei Individuen oder gar veränderten Handlungsstrategien in Politik oder Wirtschaft. Ein wichtiger Aspekt hierbei ist, dass das vorhandene Wissen allgemeiner oder globaler Natur ist. Spezifisches Wissen auf der lokalen Ebene ist dagegen in der Regel nicht vorhanden. Dabei ist es für Unternehmen jeder Größe und Branche wichtig, sich mit dem Thema Klimawandel auseinander zu setzen, da er Auswirkungen auf den gesamten Wertschöpfungsprozess haben wird. Viele große Unternehmen haben bereits Arbeitsgruppen und Abteilungen eingerichtet, die sich damit beschäftigen, welche Auswirkungen auf ihr Geschäftsmodell zu erwarten sind und wie darauf frühzeitig reagiert werden kann. Den vielen kleinen und mittleren Unternehmen dagegen stehen oft nicht die notwendigen Ressourcen für die Entwicklung einer Strategie zur Anpassung an den Klimawandel zur Verfügung. Um diese Unternehmen zu unterstützen, wird im Rahmen des Projekts Klimafit ein standardisierter Prozess entwickelt, mit dem lokale Resilienzkonzepte erstellt werden können.

Natürlich profitieren auch Kommunen, wenn sich lokale Unternehmen auf die Herausforderungen des Klimawandels vorbereiten, da nur so ihre Wirtschaftskraft und die kommunale Steuergrundlage langfristig erhalten bleiben. Daher sollen auch die Städte und Gemeinden eine aktive Rolle spielen. Im Projekt Klimafit geht es deshalb darum, Kommunen bzw. Einrichtungen der Wirtschaftsförderung zu befähigen, in Kooperation mit der lokalen Wirtschaft ein gemeinsames, lokal angepasstes und verschiedene Branchen umfassendes Resilienzkonzept für den Klimawandel zu erarbeiten. Im Kern werden partizipativ ein Leitfaden entwickelt, der durch den Prozess führt, und ein ergänzendes Internettool für Online-Module. Dieser Leitfaden soll eine detaillierte Beschreibung beinhalten, wie Kommunen zusammen mit dem lokalen Mittelstand ein Resilienzkonzept mit detaillierten Maßnahmen erstellen können. In der Landeshauptstadt Kiel wird dieser Prozess beispielhaft zum ersten Mal durchgeführt werden.

Laufzeit: 04/2017 – 03/2018
Auftraggeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Mitarbeiter*innen: Dr. Angela Jain (Projektleitung), Charlotte Hegel, Uta Zetek
Projektpartner: Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), Kieler Wirtschaftsförderung (KiWi)