Für die erfolgreiche Bewältigung der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklungsaufgaben auf kommunaler Ebene ist ausschlaggebend, wie stark und gut öffentliche Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammenarbeiten. Ostdeutsche Kommunen sind von dem Problem fehlender Kooperationsnetzwerke besonders betroffen: Zum einen sind einige DDR-typische Kooperationsstrukturen nach der Wiedervereinigung ersatzlos weggefallen. Zum anderen sind die Wirkungen, wie z. B. der Abbau von Verwaltungsstrukturen und Einrichtungen öffentlicher Daseinsfürsorge, verstärkt in den ländlicheren Regionen und kleineren Städten Ostdeutschlands spürbar.

Um die daraus resultierenden Wirkungen aufzufangen, sind unter den Bedingungen einer zurückgehenden und alternden Bevölkerung die vorhandenen Potenziale zu aktivieren bzw. neue Kooperationsformen zwischen Verwaltung, wirtschaftlichen Strukturen und Bürgergesellschaft zu entwickeln.

Der mit den Projektaktivitäten in Gang gesetzte Kommunikationsprozess zur Weiterentwicklung der Strukturen des bürgerschaftlichen Engagements in kleineren ostdeutschen Städten hat dabei einen neuen Blick auf die Folgen des demografischen Wandels eröffnet und hat die Entwicklung von konstruktiven und zukunftsweisenden regionalen Handlungsansätzen gefördert. Ziel des Projektes war es, die Erfolgsfaktoren zu identifizieren, welche die Zusammenarbeit der drei Pole öffentliche Verwaltung, bürgerschaftliches Engagement und wirtschaftliche Strukturen in kleineren Städten Ostdeutschlands stärken und verbessern. Dabei haben die Besonderheiten und spezifischen Rahmenbedingungen des bürgerschaftlichen Engagements und von Kooperationsnetzen in kleineren ostdeutschen Kommunen Berücksichtigung gefunden.

Neben der Erstellung einer Literaturstudie zur beschriebenen Thematik wurden von nexus in weiteren Schritten am Beispiel von und mit zwei Modellkommunen die drei Pole Zivilgesellschaft, öffentlicher Sektor und lokale Wirtschaft analysiert worden. Darauf aufbauend wurden Leitbilder einer bürgerschaftlich verfassten Kommune mit funktionierenden Kooperationsnetzwerken entwickelt. Die erarbeiteten Strategien und Maßnahmen zur Entfaltung des zivilgesellschaftlichen Potenzials wurden als handhabbares Werkzeug zusammengefasst und ostdeutschen Kommunen als Arbeitshilfe in Form eines Leitfadens zur Verfügung gestellt.

Laufzeit: 09/2006 bis 12/2007
Auftraggeber: Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
Mitarbeiter*innen: Daphne Reim, Jenny Schmithals
Projektpartner: Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement, Akademie für Sozialarbeit und Sozialpädagogik

Die Internetseite zum Projekt ist unter www.partizipative-kommune.de verfügbar.

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